frankreich

Frankreich

 

Mit der neuen EU-Weinmarktordnung trat August 2009 auch eine Änderung bei der Bezeichnung von Weinqualitätsstufen und -bezeichnungen in Kraft, die aus dem Herkunftsschutzsystem des gemeinschaftlichen Lebensmittelrechtes übernommen wurden. Damit trägt auch der Wein verstärkt dem Kriterium Herkunft/ Ursprung Rechnung.
Für die Verwendung der neuen Bezeichnungen gilt bis 2014 eine Übergangsregelung. Bis dahin besteht ein Wahlrecht, daher sind auch bei unseren Weinen mal die alte und mal die neue Kennzeichnung zu finden. Entsprechend sind in den nachfolgenden Erklärungen die neue und die alte Kennzeichnung aufgeführt.

Vin de Table (VDT) / Vin de France

Tafelwein oder Wein aus Frankreich ist die niedrigste Qualitätsstufe. Sie ist geographisch nicht definiert, weswegen es sich hier zumeist um Verschnitte mehrerer Regionen handelt.
Nach der neuen Kennzeichnung (Vin de France) dürfen diese Weine nunmehr Rebsorte(n)- und/oder Jahresangaben enthalten.

Vin de Pays (VDP) / Indication Géographique Protégée (IGP)

Die Weine dieser Kategorie stehen eine Stufe unter den AOC- / AOP-Weinen, d.h. die Produktionsrichtlinien sind weniger streng und die Weine dürfen nach den neuen Bestimmungen sogar außerhalb der definierten Produktionszone vinifiziert werden.
Insbesondere wegen der Nennung der Rebsorte auf dem Frontetikett ist diese Kategorie beim Verbraucher beliebt.

Appellation d’Origine Controlée (AOC) / Appellation d’Origine Protegée (AOP)

Höchste Qualitätsstufe der französischen Weinklassifizierung. Die Weine müssen aus geographisch festgelegten Gebieten stammen und die Typizität der Appellation widerspiegeln. Demnach werden Erträge, Rebsorten, Weinbau- und Vinifizierungstechniken, Art der Lese und Alkoholgehalt festgelegt sowie Weinanalysen und Verkostungen vorgeschrieben.

Italien

 

Mit der neuen EU-Weinmarktordnung trat August 2009 auch eine Änderung bei der Bezeichnung von Weinqualitätsstufen und -bezeichnungen in Kraft, die aus dem Herkunftsschutzsystem des gemeinschaftlichen Lebensmittelrechtes übernommen wurden. Damit trägt auch der Wein verstärkt dem Kriterium Herkunft/ Ursprung Rechnung.
Für die Verwendung der neuen Bezeichnungen gibt es eine Ausnahmeregelung. Es dürfen alternativ die alte und/oder neue Kennzeichnung verwendet werden. Dies soll einer Gleichsetzung von DOC und DOCG (beide DOP) vorbeugen. Demnach sind in den nachfolgenden Erklärungen die neue und die alte Kennzeichnung aufgeführt.

Vino da Tavola (VdT ) / Vino da Italia

Die Bezeichnung Vino da Tavola ist mittlerweile verboten.
Nach der neuen Kennzeichnung (Vino da Italia) dürfen diese Weine nun auch Rebsorten- und oder/ Jahresangaben enthalten. Es handelt sich hierbei um die niedrigster der Qualitätsstufen.

Indicazione Geografica Tipica (IGT) / Indicazione Geografica Protetta (IGP)

Der Wein muss aus dem festgelegten Gebiet stammen und bestimmten Kriterien entsprechen, z.B. Rebsorte, Ertrag, Mindestalkohol usw. Hier finden sich auch einige Spitzenweine, die keinen DOC-Status haben, sei es weil sie neue Ausbauverfahren oder nicht zugelassene Rebsorten verwenden.

Denominazione di Origine Controllata (DOC) / Denominazione di Origine Protetta (DOP)

Hierbei handelt es sich um Weine einer kontrollierten Herkunft, bzw. eines geschützten Ursprungs. In dieser Stufe gibt es strenge Vorschriften bzgl. Erträge, Rebsorten, Weinbau- und Vinifizierungstechniken, Art der Lese und Alkoholgehalt sowie Weinanalysen und Verkostungen.

Denominazione di Origine Controllata e Garantita (DOCG)/ Denominazione di Origine Protetta (DOP)

Die kontrollierte und garantierte Herkunftsbezeichnung ist ein Prädikat für Weine höchster Qualität. Die Anforderungen gegenüber den DOC-Bestimmungen sind verschärft. Dennoch wird es mit dem neuen Bezeichnungsrecht durch DOP abgedeckt.

Kleines Etiketten-Know-How:
  • Classico: Zusatz für Weine aus den DOC-Gebieten Soave, Bardolino, Valpolicella, Chianti und Orvieto mit den besten Anbauvoraussetzungen kommen (qualitativ besser bewertete Kerngebiet)
  • Superior: Wein mit höherem Alkoholgehalt als erforderlich
  • Riserva: Hinweis auf längere Fasslagerung als vorgeschrieben

Spanien

 

Mit der neuen EU-Weinmarktordnung trat August 2009 auch eine Änderung bei der Bezeichnung von Weinqualitätsstufen und –bezeichnungen in Kraft, die aus dem Herkunftsschutzsystem des gemeinschaftlichen Lebensmittelrechtes übernommen wurden. Damit trägt auch der Wein verstärkt dem Kriterium Herkunft/ Ursprung Rechnung. Es existieren jedoch Ausnahmeregelungen die beide Bezeichnungen als zulässig ansieht. Entsprechend sind in den nachfolgenden Erklärungen die neue und die alte Kennzeichnung aufgeführt.

Vino de Mesa (VdM) / Vino de España

Die Bezeichnung Vino dde Mesa ist mittlerweile verboten.
Nach der neuen Kennzeichnung (Vino de España) dürfen diese Weine auch Rebsorten- und oder/ Jahresangaben enthalten. Es handelt sich um die niedrigste Qualitätsstufe.

Vino de la Tierra (VdT) / Indicación Geográfica Protegida (IGP)

Vino de la Tierra (Landwein) oder der neue Begriff Indicación Geográfica Protegida (geschützte geografische Angabe) ist ein Prädikat für typische Gebietsweine. Der Wein muss aus dem festgelegten Gebiet und aus zugelassenen Rebsorten sein und die festgelegten qualitativen Voraussetzungen erfüllen.

Denominación de Origen (DO) / Denominación de Origen Protegida (DOP)

Hierbei handelt es sich um die kontrollierte Herkunftsbezeichnung, bzw. zukünftig um die geschützte Ursprungsbezeichnung, die wie bei der französischen AOP-Bezeichnung strenge Kriterient bzgl. Erträgen, Rebsorten, Weinbau- und Vinifizierungstechniken, Art der Lese und Alkoholgehalt vorgibt sowie Weinanalysen und Verkostungen vorschreibt.

Denominación de Origen Calificada (DOCa) / Denominación de Origen Protegida (DOP)

Die DOCa ist bisher die höchste Qualitätsstufe für Weingebiete, deren herausragende Weinanbaugebiete besonders sorgfältig kontrolliert werden. Rioja erhielt 1991 erstmals diesen Status. Priorat folgte; jedoch wird hier statt DOCa auch oftmals DOQ verwendet. Durch das neue Bezeichnungsrecht, werden auch diese Regionen zukünftig DOP sein.

Vino de Pago

Seit 2003 als Einzellage klassifiziert. Demnach stellt Vino de Pago die Spitze der Qualitätsstufen da und bezeichnet Weine mit eigenständigem Charakter der Einzellage. Derzeit gibt es 14 Einzellagen.

Kleines Etiketten-Know-How:
  • Joven: klassischer, fruchtbetonter Jungwein ohne Fassausbau oder mit kurzer Fasslagerung (> 6 Monate) der schon im ersten Jahr vermarktet wird
  • Semicrianza/ Roble: inoffizielle Bezeichnung für Rotweine mit geringerer Fasslagerung als für Crianza vorgeschrieben
  • Crianza: Rotweine min. 6 Monate Fass- und 18 Monate Flaschenlagerung. Ausnahme: Navarra, Rioja, Ribera del Duero und Penedès. Hier sind min 1 Jahr Fass- und 1 Jahr Flaschenlagerung vorgeschrieben. Weißwein min. 6 Monate Fass- und 6 Monate Flaschenlagerung
  • Reserva: Rotwein min. 1 Jahr Fass- und 2 Jahre Flaschenlagerung. Weißwein min. 6 Monate Fass- und 18 Monate Flaschenlagerung
  • Gran Reserva: Rotwein min. 2 Jahre Fass- und 3 Jahren Flaschenlagerung. Weißwein min. 6 Monate Fass und 3 ½ Jahre Flaschenlagerung
  • Noble: Fass-/Flaschenreifen von 18 Monate
  • Añejo: Fass-/Flaschenreifen von 24 Monate
  • Viejo: Fass-/Flaschenreifen von 36 Monate

Portugal

 

Mit der neuen EU-Weinmarktordnung trat August 2009 auch eine Änderung bei der Bezeichnung von Weinqualitätsstufen und –bezeichnungen in Kraft, die aus dem Herkunftsschutzsystem des gemeinschaftlichen Lebensmittelrechtes übernommen wurden. Damit trägt auch der Wein verstärkt dem Kriterium Herkunft/ Ursprung Rechnung. Entsprechend sind in den nachfolgenden Erklärungen die neue und die alte Kennzeichnung aufgeführt.

Vinho de Mesa (VDM) / Vinho do Portugal

Tafelwein oder nach der neuen Kennzeichnung Wein aus Portugal ist weitestgehend der einfache Wein. Nach der neuen Kennzeichnung (Vinoh do Portugal) dürfen diese Weine auch Rebsorten- und oder/ Jahresangaben enthalten.

Vinho Regional (VR) / Indicacao Geográfica Protegida

Dieser Wein kommt aus einer festgelegten Region, muss bestimmte qualitative Anforderungen erfüllen und entspricht der französischen Stufe IGP. Viele hochkarätige Weine finden sich in dieser Stufe wieder, wenn sie aus nicht zugelassenen Rebsorten bestehen oder die Region keinen Qualitätsweinstatus hat.

Denomicao de Origem Controlada (DOC)/ Denomicao de Origem Protegida (DOP)

Hierbei handelt es sich um Weine einer kontrollierten Herkunft, bzw. eines geschützten Ursprungs. In dieser Stufe gibt es strenge Vorschriften bzgl. Erträge, Rebsorten, Weinbau- und Vinifizierungstechniken, Art der Lese und Alkoholgehalt sowie Weinanalysen und Verkostungen.

Kleines Etiketten-Know-How:
  • Vinho leve: leichter Wein (unter 9 %vol)
  • Verde: Keine Reifung, Jungwein
  • Maduro: im Fass gereift/ gereifter Wein
  • Reserva: Rotwein min. 3 Jahre alt davon min. 1 Jahr Flaschenlagerung. Weißwein min 1 Jahr alt davon min. 6 Monate Flaschenlagerung
  • Garrafeira: wie Reserva jedoch mit höherem Alkoholgehalt
  • Velho: Rotwein 3 Jahre alt, Weißwein 2 Jahre alt

Deutschland

Qualitätsstufen bei deutschem Wein

Mit der neuen EU-Weinmarktordnung trat August 2009 auch eine Änderung bei der Bezeichnung von Weinqualitätsstufen und -bezeichnungen in Kraft, die aus dem Herkunftsschutzsystem des gemeinschaftlichen Lebensmittelrechtes übernommen wurden. Damit trägt auch der Wein verstärkt dem Kriterium Herkunft/Ursprung Rechnung. In Deutschland wurden die neuen Bezeichnungen bis Ende 2011 verboten. Seit 2012 dürfen weiterhin die alten Bezeichnungen (ausgenommen Tafelwein) sowie zusätzlich die Angaben „geschützte geographische Angabe“ und „geschützter Ursprung“ auf dem Etikett angeführt werden, jedoch nicht in abgekürzter Form.

Deutscher Wein – Wein ohne Sorten und/oder Jahrgangsangabe (früher Tafelwein)

Wein aus zugelassenen Rebsorten ausschließlich im Inland geerntet. Natürlicher Mindest-Alkoholgehalt in Zone A 5 % vol. (44° Oe) und Zone B 6 % vol. (50° Oe). Vorhandener Mindest-Alkoholgehalt in beiden Zonen 8,5 % vol. (67 g/l).

Deutscher Wein – Wein mit Sorten und/oder Jahrgangsangabe

Es dürfen nur zugelassenen Rebsorten verarbeitet und angeben werden.

Landwein/Wein mit geschützter geographischer Angabe (Wein g.g.A.)

Verwendung von mind. 85 % Trauben eines definierten Gebiets, Hektarhöchstertrag liegt bei 15.000 l Wein, muss dem Geschmackstyp trocken oder halbtrocken entsprechen.

Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete (QbA)/Wein mit geschützter Ursprungsbezeichnung (Wein g.U.)

Zuerkennung der AP-Nummer, Angabe von engen geografischen Bezeichnungen. Zugelassene Rebsorten der Spezies Vitis Vinifera, geerntet und verarbeitet in einem „bestimmten Anbaugebiet“. Most muss den von dem jeweiligen Anbaugebiet festgelegten nat. Mindest-Alkoholgehalt und einen vorhandenen Mindest-Alkoholgehalt von 7 % vol. (56 g/l) aufweisen. Mindest-Gesamtalkohol beim fertigen Wein 9 % vol. (71 g/l).

Qualitätswein mit Prädikat (QmP)

Muss die QbA-Kriterien erfüllen. Es gibt folgende Stufen:

  • Kabinett: abhängig vom Anbaugebiet ein Mindest-Mostgewicht zwischen 67 und 82° Oe, mind. 7 % vol. (56 g/l) vorhandener Alkohol und mind. 9 % vol. (71 g/l) Gesamt-Alkoholgehalt.
  • Spätlese: abhängig vom Anbaugebiet ein Mindest-Mostgewicht zwischen 76 und 90° Oe. Obligatorisch sind eine „späte Lese“ und Trauben in vollreifem Zustand.
  • Auslese: abhängig vom Anbaugebiet ein Mindest-Mostgewicht zwischen 83 und 100° Oe. Selektion aller kranken und unreifen Trauben.
  • Beerenauslese: abhängig vom Anbaugebiet ein Mindest-Mostgewicht zwischen 110 und 128° Oe. Obligatorisch sind die Verwendung von weitgehend edelfaulen Trauben oder mindestens überreifen Trauben. Vorhandener Mindest-Alkoholgehalt 5,5 % vol.
  • Trockenbeerenauslese: abhängig vom Anbaugebiet ein Mindest-Mostgewicht zwischen 128 und 150° Oe. Obligatorische Verwendung weitgehend edelfauler Trauben.
  • Eiswein: abhängig vom Anbaugebiet ein Mindest-Mostgewicht zwischen 110 und 128° Oe. Trauben müssen mind. 5 Stunden bei mind. -7° C am Stock gefrieren und werden im gefrorenen Zustand gekeltert und gepresst.
Kleines Etiketten-Know-How:
  • Trocken: Restzuckergehalt max. 9 g/l, wobei Säuregehalt max. 2 g/l niedriger sein darf
  • Halbtrocken: Restzuckergehalt 9 – 18 g/l, wobei Säuregehalt max. 10 g/l niedriger sein darf
  • Lieblich: Restzuckergehalt 18 – 45 g/l
  • Süß: Restzuckergehalt über 45 g/l
  • Classic: Bezeichnung in Abhängigkeit des jeweiligen Anbaugebiets und der Rebsorte. Die Bezeichnung gilt für QbA und QmP und beschreibt einen „klassischen“, gebietstypischen, trockenen Weinstil von gehobener Qualität
  • Weißherbst: Roséwein, der bestimmte Voraussetzungen erfüllen muss
  • Blanc de Noir: hell gekelterter Wein aus roten Trauben

Österreich

Qualitätsstufen bei österreichischem Wein

Mit der neuen EU-Weinmarktordnung trat August 2009 auch eine Änderung bei der Bezeichnung von Weinqualitätsstufen und -bezeichnungen in Kraft, die aus dem Herkunftsschutzsystem des gemeinschaftlichen Lebensmittelrechts übernommen wurden. Damit trägt auch der Wein verstärkt dem Kriterium Herkunft/Ursprung Rechnung.

Österreichischer Wein – Österreich (Wein ohne nähere Herkunftsbezeichnung, ehemals Tafelwein)

Wein aus zugelassenen Rebsorten (ausgenommen Blaufrän­kisch und Blauer Burgunder) ausschließlich im Inland ge­ern­tet. Natürlicher Mindestalkoholgehalt 8,5 % vol (51 °Oe).

Landwein (Wein mit geschützter geografischer Angabe)

Das Mostgewicht muss mindestens 68° Oe betragen. Hektarhöchstertrag liegt bei 6.750 l Wein bzw. 9.000 kg Trauben pro Hektar. Eine engere Herkunftsangabe wie Weinbaugebiet, Großlage etc. ist auf dem Etikett nicht erlaubt.

Qualitätswein (Wein mit geschützter Ursprungs­bezeichnung)

Mostgewicht muss mindestens 73 °Oe betragen, der Hektarhöchstertrag liegt bei 6.750 l bzw. 9.000 kg Trauben je Hektar. Mindestalkoholgehalt 9,0 % Vol. Verarbeitung von zugelassenen Rebsorten der Spezies Vitis Vinifera.

Qualitätswein mit Prädikat

Die verschiedenen Stufen müssen zusätzlich oder abweichend vom Qualitätswein die folgenden Kriterien erfüllen. Chaptalisierung ist verboten.

  • Kabinett: Mindestmostgewicht von 83,5 °Oe, höchstens 13,0 % Vol. Alkoholgehalt. Der Gehalt an unvergorenem Zucker (Restzucker) darf höchstens 9 g/l betragen, das entspricht der Geschmacksrichtung ”trocken”.
  • Spätlese: Mindestmostgewicht von 83,5 °Oe. Trauben dürfen erst in vollreifem Zustand gelesen werden. Die Weine dürfen frühestens ab dem 1. März des Folgejahres vermarktet werden.
  • Auslese: Mindestmostgewicht von 105 °Oe. Selektion aller kranken, unreifen oder fehlerhaften Trauben. Die Weine dürfen frühestens ab dem 1. Mai des Folgejahres vermarktet werden.
  • Beerenauslese: Mindestmostgewicht von 127,3 °Oe. Wein aus überreifen und edelfaulen Trauben. Die Weine dürfen frühestens ab dem 1. Mai des Folgejahres vermarktet werden.
  • Eiswein: Mindestmostgewicht von 127,3 °Oe. Wein aus Trauben, die bei der Lese und beim Pressen gefroren waren.
  • Strohwein (Schilfwein): Mindestmostgewicht von 127,3 °Oe. Wein aus vollreifen und zuckerreichen Beeren, die vor dem Keltern mindestens drei Monate auf Stroh oder Schilf gelagert bzw. an Schnüren aufgehängt waren.
  • Ausbruch: Mindestmostgewicht 138,6 °Oe. Wein aus ausschließlich edelfaulen und überreifen, auf natürliche Weise eingetrockneten Beeren. Zur besseren Auslaugung des natürlichen Zuckergehaltes kann frisch gekelterter Traubensaft oder Wein, der Spätlese, Auslese oder Beerenauslese entspricht und derselben Lage entstammt, dem Lesegut zugesetzt werden; der daraus gewonnene Saft muss ein Mostgewicht von mindestens 138,6 °Oe.
  • Trockenbeerenauslese: Mindestmostgewicht 156 °Oe. Wein aus größtenteils edelfaulen, weitgehend eingeschrumpften Beeren.
Etikettenkunde
  • DAC (Districtus Austriae Controllatus)
  • DAC ist eine Zusatzbezeichnung für gebietstypische Qualitätswein und wird auf dem Etikett direkt nach der Angabe des Weinbaugebiets gekennzeichnet.
  • Heuriger: Jungwein des Jahres, der vom 11. November bis zum Jahresende ausgeschenkt werden darf.
  • Reserve: darf nur für Qualitätsweine mit einem Alkoholgehalt von mindestens 13 % vol. verwendet werden. Der Antrag auf die Prüfnummer für Reserve-Weine darf bei Weißweinen nicht vor dem 15. März und bei Rotweinen nicht vor dem 1. November des folgenden Jahres gestellt werden.

Australien

Bei dem Gedanken an australische Weine kommt einem schnell der sogenannte „Brand Australia“ in den Sinn: süffige Marken-Weine mit hoher Fruchtintensität und stets gleicher Qualität. Insbesondere die ungemein saftigen und vollmundigen Rotweine erobern das Herz vieler Verbraucher mit Leichtigkeit. Doch auch in Australien hat in den letzten Jahren ein Umdenken stattgefunden. Immer mehr Weinbaugebieten ist es gelungen Weine mit regionaler Identität herzustellen und eigenständige, nicht verwechselbare Stile zu kreieren. Die Gesamt­rebfläche von 162.000 ha steigt kaum noch an und wenn neue Weinberge angelegt werden, begibt man sich in kühlere Lagen. Auch die Phase der mit Holztönen überlagerten Weine neigt sich dem Ende zu und dem Weincharakter wird mehr Beachtung geschenkt.

Australien

WICHTIGSTE REBSORTEN (WEISS):Chardonnay, Sauvignon BlancWICHTIGSTE

REBSORTEN (ROT):Shiraz, Cabernet Sauvignon

WICHTIGSTE RREGIONEN:Hunter Valley, McLaren Vale

Neuseeland

Obwohl Neuseeland nicht einmal so groß wie Italien ist, gibt es gleich drei extrem verschiedene Klimazonen. Im Nord-Süd-Gefälle begegnet man subtropischen, kühl maritimen und kontinentalen Klimata. Die meisten Weinberg sind nicht weiter als 20 km vom Meer entfernt, wodurch fast überall maritime Einflüsse herrschen. Die Sonnenstundenzahl ist, genau wie die Temperaturschwankung zwischen Tag und Nacht, hoch. So reifen die Trauben langsam und haben eine starke aromatische Prägung. Allein 70 % der gesamten Rebfläche entfallen auf die Rebsorte, an die man in Bezug auf Neusseland zuerst denkt: Sauvignon Blanc. Mit dem Sauvignon Blanc hat sich Neuseeland einen festen Platz in der Weinwelt erkämpft, obwohl die Rebfläche von 34.000 ha vergleichsweise klein ist.

Neuseeland

WICHTIGSTE REBSORTEN (WEISS):Sauvignon Blanc, Chardonnay, Pinot

GrisWICHTIGSTE REBSORTEN (ROT):Pinot Noir, Merlot

WICHTIGSTE RREGIONEN:Marlborogh

Südafrika

In der atemberaubenden Landschaft rund um Kapstadt befinden sich die Weinbaugebiete Südafrikas. Die Rebflächen von rund 100.000 ha sind vergleichbar mit den Rebflächen Deutschlands. Sie liegen in der Kapregion in vielen kleinen Tälern, die von Bergketten geschützt werden. Durch die Nähe zum Meer werden die Sonnenintensität und die Temperaturen abgemildert und die Weine behalten ihre frische Aromatik. Neben der ausgesprochenen Schönheit ist Südafrikas Landschaft extrem abwechslungsreich, was zu einer Vielzahl an unterschiedlichen Terroirs führt.

Während im 18. Jahrhundert Kapweine ein Exportschlager waren und in Europa stark gefragt waren, brachen diese Beziehungen im 20. Jahrhundert weitgehend ab. Aufgrund der bis 1992 dauernden Apartheid wurden gegen südafrikanische Produkte Handelssanktionen verhängt. Nach der Einführung einer demokratischen Regierung öffnete sich der Weinbau. Die Winzer nutzten den Zugang zu frischem, gesunden Rebgut und bepflanzten unter Berücksichtigung der internationalen Nachfrage viele neue Rebflächen.

Auch wenn die Weinproduktion in Südafrika nicht so stark eingeschränkt ist wie beispielsweise in Frankreich, wo nur bestimmte Rebsorten zugelassen sind, werden die Gesetzte streng durchgesetzt. In Anlehnung an europäische Standards wurden Herkünfte und Regulierungen der Anbauflächen festgelegt. So garantiert die verantwortliche Wine & Spirt Borad die Herkunft eines Weines, wenn diese auf dem Etikett angegeben wird.

Südafrika

WICHTIGSTE REBSORTEN (WEISS):Chenin Blanc, Sauvignon Blanc, Chardonnay, Semillon und Viognier

WICHTIGSTE REBSORTEN (ROT):Cabernet Sauvignon, Shiraz, Pinotage, Merlot, Cinsault, Pinot Noir und Cabernet Franc

WICHTIGSTE RREGIONEN:Stellenbosch, Paarl

USA

Die Weinbaugeschichte der USA ist, mit Europa verglichen, noch sehr jung. Trotzdem schaffen es die USA mit 450.000 ha Rebfläche unter die Top-Fünf der Welt. Ein Drittel dieser Fläche dient allerdings dem Anbau von Rosinen. In fast allen der fünfzig Bundesstaaten wird Wein erzeugt, doch nur Kalifornien, New York, Washington und Oregon haben bisher internationale Anerkennung erlangt. Dabei entfallen neun Zehntel der Gesamtproduktion auf Kalifornien.

Wie nicht anders zu erwarten sind die natürlichen Gegebenheiten für den Weinanbau bei einem so großen Land sehr verschieden. Allein in Kalifornien gibt es unterschiedlichst geprägte Klimata: von küstennahen Gebieten, in denen Trauben nur schwer reifen, bis hin zum Central Valley, in dem es grundsätzlich zu heiß für elegante Weine ist. Das der Weinbau noch in den Kinderschuhen steckt, zeigt sich auch daran, dass bisher nur im Napa Valley und im Sonoma Valley die Spitzenlagen identifiziert und mit Reben bepflanzt wurden. Doch bereits jetzt werden Cool-Climate-Regionen ausfindig gemacht und, wie in Washington, vortreffliche, elegante Weine hergestellt.

USA

WICHTIGSTE REBSORTEN (WEISS):Chardonnay, Chenin Blanc, Gewürztraminer,

RieslingWICHTIGSTE REBSORTEN (ROT):Zinfandel, Cabernet Sauvignon,

ShirazWICHTIGSTE RREGIONEN:Kalifornien, Washington, Oregon

Chile und Argentinien

Es sind unumstritten die beiden bekanntesten und wichtigsten Weinbauländer Südamerikas. Ihre Geschichte beginnt bereits vor über 300 Jahren als spanische Eroberer mit der Kolonialisierung Südamerikas begannen. Jede neue Mission legte sofort einen eigenen Weinberg an, man benötigte Messwein. Die heutige Rebfläche von Chile beträgt ca. 120.000 ha in Argentinien ist die Rebfläche mit ca. 220.000 ha fast doppelt so groß.

In beiden Ländern sind die klimatischen Bedingungen stark durch das Küstengebirge geprägt. Durch die Anden entstehen thermische Winde, die hohe Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht zur Folge haben, so haben die Trauben eine längere Reifeperiode und stärkeren Terroirausdruck. Die Böden sind sehr karg und aufgrund der sehr seltenen Niederschläge extrem trocken. Einige Winzer gleichen dies aus, indem sie den Wasserzufluss aus den Anden nutzen und in ihre Weinberge umleiten. Ein großer Vorteil, den die Trockenheit mit sich bringt: nur wenig Pflanzenschutzmittel werden benötigt, was sich wiederum positiv auf die Qualität der Weine auswirkt.

Aufgrund der geographischen Abgeschiedenheit Chiles durch das hohe Gebirge, den pazifischen Ozean und der Atacama-Wüste wurde das Eindringen der Reblaus verhindert. So sind immer noch große Flächen mit wurzelechten Reben vorhanden.

Chile und Argentinien

Chile
WICHTIGSTE REBSORTEN (WEISS):
Sauvignon Blanc, Chardonnay
WICHTIGSTE REBSORTEN (ROT):
Cabernet Sauvignon, Merlot, Carmenere
WICHTIGSTE RREGIONEN:
Central Valle mit den Subregionen Maule und Maipo
Argentinien
WICHTIGSTE REBSORTEN (WEISS):
Malbec, Bonarda, Cabernet Sauvignon, Syrah, Merlot
WICHTIGSTE REBSORTEN (ROT):
Torrontés, Chardonnay, Chenin Blanc
WICHTIGSTE RREGIONEN:
Mendoza